Alkohol, psychische Gesundheit und das Gehirn

Alcohol, mental health and the brain

Below is a German translation of our information resource on alcohol, mental health and the brain. You can also read our other German translations.

Haftungsausschluss

Bevor Sie dies lesen, lesen Sie bitte unseren Haftungsausschluss.

Dieses Material befasst sich mit Alkohol und damit, welche Auswirkungen er auf Ihr Gehirn und Ihre psychische Gesundheit haben kann. Zielgruppe sind Erwachsene, die mehr über Alkohol erfahren möchten, alkoholabhängig sind oder jemanden kennen, der alkoholabhängig ist.

Diese Informationen befassen sich mit:

  • Was Alkohol ist
  • Wie er sich auf das Gehirn auswirkt
  • Wie er sich auf die psychische Gesundheit auswirkt
  • Alkoholabhängigkeit
  • Alkoholbedingte Hirnschäden
  • Wie Sie feststellen können, wie viel Sie trinken
  • Wie Sie Hilfe bekommen, wenn Sie zu viel trinken

Was ist Alkohol?

Alkohol (auch bekannt als „Ethanol“ oder „Ethylalkohol“) ist eine Substanz, welche, sobald sie in den Blutkreislauf aufgenommen wird, in jedes Organ des Körpers gelangen kann.

Getränke, welche Alkohol enthalten, werden als alkoholische Getränke bezeichnet. Es gibt viele verschiedene Arten von alkoholischen Getränken, welche auf unterschiedliche Weise hergestellt werden und eine Reihe von anderen Zutaten enthalten. Allerdings lassen sie sich im Wesentlichen in die folgenden Kategorien einteilen:

  • Bier und Apfelwein
  • Wein
  • Spirituosen (beispielsweise Wodka, Gin oder Whiskey)

Verschiedene alkoholische Getränke enthalten unterschiedliche „Konzentrationen“ von Alkohol. Das bedeutet, dass einige alkoholische Getränke eine stärkere Wirkung auf den Körper haben als andere.

Im Vereinigten Königreich ist es für Erwachsene mit einem Alter von über 18 Jahren legal, Alkohol zu kaufen und zu trinken. Im Wesentlichen ist es für Jugendliche unter 18 Jahren verboten, Alkohol zu trinken oder zu kaufen. Weitere Informationen zu den Gesetzen im Zusammenhang mit Alkohol finden Sie auf der Webseite der Regierung.

Warum trinken Menschen Alkohol?

In einer englischen Studie aus dem Jahr 2021 gab knapp die Hälfte der befragten Personen an, mindestens einmal pro Woche Alkohol getrunken zu haben.

Menschen trinken Alkohol aus vielen verschiedenen Gründen. Manche Menschen trinken Alkohol zum Spaß oder um sich zu entspannen. Andere Menschen trinken Alkohol, um mit den Schwierigkeiten in ihrem Leben besser umgehen zu können.

Alkohol wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf die Menschen aus. Manche Menschen stellen fest, dass sie gelegentlich und mit Genuss Alkohol trinken können und dies keine negativen Auswirkungen auf sie hat. Andere Menschen haben Mühe, nicht zu viel zu trinken oder Dinge zu tun, welche sie bereuen, wenn sie trinken.

Manche Menschen entscheiden sich gegen jeglichen Alkoholkonsum. Dafür kann es viele verschiedene Gründe geben, unter anderem:

  • mögen sie es nicht, sich betrunken zu fühlen
  • mögen sie den Geschmack nicht
  • macht es sie krank oder sehr schläfrig
  • ihre Gesundheit zu unterstützen
  • aus religiösen Gründen

Und manche Menschen entscheiden sich einfach dafür, nicht zu trinken.

Wie erkennt man, wie intensiv alkoholische Getränke sind?

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Intensität von alkoholischen Getränken zu bestimmen:

  • Einheiten – Einheiten wurden entwickelt, um es den Menschen zu erleichtern, ihre Trinkmenge zu ermitteln. Einheiten werden in verschiedenen Ländern unterschiedlich gemessen. Im Vereinigten Königreich entspricht eine Einheit 10ml (oder 8g) reinem Alkohol.
  • Alkoholgehalt (ABV) – Dieser Wert gibt an, wie viel reiner Alkohol in einem alkoholischen Getränk enthalten ist.

Beispiel

Sie haben eine 750ml oder 75cl Flasche Wein. Auf der Flasche steht 12% ABV, was bedeutet, dass die Flasche 12% reinen Alkohol enthält. Diese Flasche Wein enthält 9 Einheiten.

Im Vergleich dazu hat eine 100-ml- oder 10-cl-Flasche Wodka in der Regel einen Alkoholgehalt von 40%, was bedeutet, dass sie 40 Einheiten enthält. Am Ende dieses Materials finden Sie eine Tabelle mit Angaben zu den Einheiten und dem Alkoholgehalt verschiedener alkoholischer Getränke.

Diagram showing the alcohol content of wine and vodka in German

Wie viel Alkohol kann man ohne Bedenken trinken?

Es gibt kein „unbedenkliches“ Maß an Alkoholkonsum, da der Körper eines jeden Menschen anders funktioniert. Man kann nie genau wissen, wie sich Alkohol auf einen auswirken wird.

Erwachsenen, die Alkohol konsumieren, wird empfohlen, die Risiken einer Schädigung durch den Konsum von nicht mehr als 14 Alkoholeinheiten im Laufe einer Woche zu begrenzen. Dies entspricht:

  • 5 Pints von Bier mit weniger als 3% ABV oder
  • 10 kleinen (125 ml) Gläsern 12%igen Weins.

Diese Einheiten sollten möglichst so über die Woche verteilt werden, dass dazwischen Tage liegen, an welchen Sie nicht trinken.

Alle Menschen sollten versuchen, „Saufgelage“ zu vermeiden. Für Männer entspräche dies, mehr als 8 Einheiten an einem Tag zu trinken, für Frauen mehr als 6 Einheiten an einem Tag.

Wie kann ich vermeiden, zu viel zu trinken?

Sollten Sie den Eindruck haben, möglicherweise zu viel zu trinken, und Sie möchten Ihr Trinkverhalten besser kontrollieren:

  • Setzen Sie sich Ziele, um Ihren Alkoholkonsum im Laufe der Zeit zu reduzieren.
  • Vermeiden Sie es, Zeit mit Menschen oder in Umgebungen zu verbringen, die Sie dazu verleiten, mehr zu trinken.
  • Trinken Sie Getränke mit geringerem Alkoholgehalt, wie beispielsweise alkoholarme oder alkoholfreie Biere oder Weine.
  • Finden Sie Aktivitäten, bei denen Sie keinen Alkohol trinken müssen.
  • Beziehen Sie Ihren Partner oder einen Freund mit ein. Gemeinsam können Sie ein Ziel vereinbaren und Ihre Fortschritte mit Hilfe des Alkohol-Trackers am Ende dieses Dokuments verfolgen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber. Vielen Menschen hilft dieser einfache Schritt, ihren Alkoholkonsum zu reduzieren.

Wenn Sie Ziele zur Kontrolle Ihres Alkoholkonsums setzen, versuchen Sie, diese spezifisch, leicht messbar, erreichbar und realistisch zu machen, und setzen Sie sich einen Zeitrahmen, innerhalb dessen Sie diese Ziele erreichen wollen. So werden Sie Ihre Ziele mit größerer Wahrscheinlichkeit erreichen.

Wirkt sich Alkohol auf ältere Menschen anders aus?

Mit zunehmendem Alter verändert sich unser Körper und baut Alkohol langsamer ab. Ältere Menschen können dadurch empfindlicher auf die Wirkung von Alkohol reagieren.

Einige Faktoren können dazu führen, dass der Alkoholkonsum bei älteren Menschen gefährlicher ist, darunter:

  • Gesundheitliche Probleme – Ältere Menschen haben mit größerer Wahrscheinlichkeit andere gesundheitliche Probleme. Dadurch können sie anfälliger für die Auswirkungen von Alkohol werden.
  • Sturzrisiko – Wenn wir älter werden, verschlechtern sich in der Regel unsere Reaktionszeit und unser Gleichgewicht. Alkohol kann den Körper instabiler machen, wodurch bei älteren Menschen die Gefahr von Stürzen steigt, wenn sie trinken.
  • Medikamente – Es gibt einige Medikamente, die vorzugsweise von älteren Menschen eingenommen werden, welche mit Alkohol interagieren und gefährlich sein können. Wenn Sie beispielsweise Alkohol trinken und Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen müssen, kann dies im Falle einer Verletzung das Risiko von Blutungen erhöhen. Wenn Sie zudem während der Einnahme bestimmter Antibiotika Alkohol trinken, kann dies zu heftigem Unwohlsein führen.
  • Vergesslichkeit – Mit zunehmender Vergesslichkeit oder beginnender Demenz vergessen die Betroffenen manchmal, wie viel Alkohol sie getrunken haben. In diesem Fall könnten sich Ihre Trinkmengen erhöhen, ohne dass Sie es bemerken.

Die Entscheidung, Alkohol zu konsumieren oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung. Sie hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Befürchtungen, dass sich Alkohol auf Ihre Gesundheit auswirken oder möglicherweise mit Ihren Medikamenten interagieren könnte, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt besprechen.

Wie wirkt sich Alkohol auf das Gehirn aus?

Alkohol beeinflusst die Funktionsweise von chemischen Botenstoffen im Gehirn, den so genannten „Neurotransmittern“. GABA und Glutamat sind die wichtigsten Neurotransmitter, welche durch Alkohol beeinträchtigt werden. Beide wirken auf entgegengesetzte Weise.

  • GABA „beruhigt“ das Gehirn und den Körper. Alkohol steigert die Wirkung von GABA, daher kann Alkohol in geringen Mengen dazu führen, dass Sie sich ruhiger oder weniger ängstlich fühlen.
  • Glutamate „stimuliert“ das Gehirn und den Körper. Alkohol verringert die Wirkung von Glutamat, daher kann Alkoholkonsum dazu führen, dass Sie sich weniger aufmerksam fühlen.

Alkohol kann auch dazu führen, dass wir weniger Vitamine und andere wichtige Nährstoffe wie Thiamin und Magnesium aufnehmen können, welche unser Gehirn benötigt, um richtig zu funktionieren.

Wie wirkt sich Alkohol auf die psychische Gesundheit aus?

Alkoholkonsum kann sich auf verschiedene Weise negativ auf Ihre psychische Gesundheit auswirken:

  • Wenn Sie viel oder jeden Tag trinken, kann sich das mit der Zeit negativ auf Ihre Stimmung auswirken. Warum das so ist, können Sie weiter unten in diesem Dokument nachlesen.
  • Wenn Sie Probleme mit Ihrer psychischen Gesundheit haben oder bei Ihnen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, kann der Konsum von Alkohol diese erheblich verschlimmern. Außerdem kann der Konsum von Alkohol Ihr Risiko für Selbstverletzungen und Selbstmord erhöhen.
  • Bei bestehenden psychischen Problemen versuchen Sie möglicherweise, durch Alkoholkonsum ein besseres Gefühl zu bekommen. Dies kann jedoch auch das Gegenteil bewirken.

Warum wirkt sich Alkohol auf die psychische Gesundheit aus?

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum sich der Konsum von Alkohol negativ auf Ihre psychische Gesundheit auswirken kann, darunter:

  • Gehirnchemie - Alkohol beeinträchtigt die Chemie des Gehirns und erhöht das Risiko von Depressionen, Panikstörungen und impulsivem Verhalten.
  • Verkaterung - Wenn Sie unter einem Kater leiden, können Sie sich krank, ängstlich und nervös fühlen. Sollte dies ständig der Fall sein, kann es sich negativ auf Ihre psychische Gesundheit auswirken.
  • Herausforderungen im Leben - Wenn Sie ein Alkoholproblem entwickeln, kann sich Ihr Leben schwieriger gestalten. Alkoholkonsum beeinträchtigt möglicherweise Ihre Beziehungen, Ihre Arbeit, Ihre Freundschaften oder Ihr Sexualleben.

Wird sich meine psychische Gesundheit verbessern, wenn ich mit dem Trinken aufhöre oder es reduziere?

Grundsätzlich kann es sich positiv auf Ihre psychische Gesundheit auswirken, wenn Sie Ihren Alkoholkonsum einschränken oder ganz einstellen. Falls Sie sich durch den Alkoholkonsum schlecht gefühlt haben, werden Sie sich möglicherweise nach ein paar Wochen ohne Alkohol körperlich und psychisch besser fühlen. Der Zusammenhang zwischen Alkohol und psychischer Gesundheit ist jedoch kompliziert, insbesondere für Menschen, welche traumatisiert sind und Unterstützung bei der Bewältigung der zugrundeliegenden Herausforderungen benötigen, damit sie den Alkoholkonsum aufgeben können.

Wenn Sie Mühe hatten, mit dem Alkohol aufzuhören, oder wenn der Alkohol Ihre psychische Gesundheit verschlechtert, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt. Möglicherweise gibt es einen anderen Grund für Ihre Probleme im Bereich der psychischen Gesundheit, und Sie brauchen mehr Hilfe. Beispielsweise durch eine Psychotherapie oder Medikamente.

Darf ich Alkohol trinken, wenn ich bereits unter einer psychischen Erkrankung leide?

Sie leiden an einer psychischen Krankheit oder haben mit Ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen und trinken derzeit keinen Alkohol, dann fangen Sie am besten gar nicht erst damit an. Alkohol zu trinken, wenn Sie unter einer psychischen Erkrankung leiden, kann sich negativ auf Ihre Stimmung auswirken und Ihre Probleme möglicherweise verschlimmern. Zudem kann es zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen.

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über die Auswirkungen, die der Konsum von Alkohol auf Sie haben könnte, wenn Sie bereits ein psychisches Problem haben oder bei Ihnen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde. Ihr Hausarzt wird Ihnen möglicherweise davon abraten, Alkohol zu trinken, wenn Sie bestimmte Medikamente einnehmen.

Was sind die kurzfristigen Auswirkungen von Alkoholkonsum?

Alkohol kann positive Auswirkungen haben. Bei niedrigen Konzentrationen kann er dazu führen, dass sie sich wie folgt fühlen:

  • glücklich
  • ruhig
  • gesprächig
  • selbstbewusst.

Darüber hinaus kann Alkohol auch unangenehme oder potenziell gefährliche Effekte verursachen, wie beispielsweise:

  • sich schläfrig fühlen
  • ungeschickt werden
  • eine undeutliche Sprache haben.

Je mehr Alkohol Sie trinken, desto mehr kann er Ihre Selbstbeherrschung und Ihr Urteilsvermögen beeinträchtigen. Das kann möglicherweise bedeuten, dass Sie:

  • Dinge tun, die Sie normalerweise nicht tun würden
  • Dinge sagen, die Sie normalerweise nicht sagen würden
  • gefährliche oder rücksichtslose Dinge tun
  • vergessen, was Sie getan haben, als Sie Alkohol getrunken haben
  • am nächsten Tag einen Kater haben.

Alkohol wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf die Menschen aus. Manche Menschen stellen fest, dass diese Dinge auch dann passieren, wenn sie nicht häufig oder in großen Mengen trinken.

Verkaterungen

Zum Kater kommt es, wenn Sie nach dem Konsum von Alkohol mit dem Trinken aufhören und der Alkoholspiegel in Ihrem Körper sinkt. Dies geschieht einige Stunden, nachdem Sie mit dem Trinken aufgehört haben, aber Sie bemerken es möglicherweise nicht, bis Sie aufwachen. Bei einem Kater stellen Sie möglicherweise fest, dass:

  • Ihr Kopf schmerzt
  • Sie sich krank fühlen
  • Sie Schwierigkeiten beim Schlafen haben
  • Sie sich reizbar und ängstlich fühlen.

Diese Gefühle werden durch Alkohol und die anderen Chemikalien in alkoholischen Getränken verursacht, welche zur Dehydrierung führen und den Blutzuckerspiegel sinken lassen.

Es gibt keine Möglichkeit, einen Kater vollständig loszuwerden. Bis Ihr Körper genügend Zeit hatte, sich wieder zu erholen, sollten Sie jedoch Wasser trinken und auf Alkohol verzichten.

Die Tatsache, dass Sie keinen Kater bekommen, wenn Sie trinken, ist nicht unbedingt eine gute Sache. Keine Kater zu bekommen, kann ein Zeichen dafür sein, dass sich Ihr Körper daran gewöhnt hat, dass Sie viel trinken, und kann möglicherweise bedeuten, dass Sie vom Alkohol abhängig geworden sind.

Gedächtnislücken

Zu einer Gedächtnislücke kommt es, wenn Sie innerhalb kurzer Zeit sehr viel trinken und sich nicht mehr daran erinnern können, was während des Alkoholkonsums passiert ist. Sie erinnern sich möglicherweise nicht mehr an das, was Sie gesagt oder getan haben, oder sogar daran, wo Sie waren. Während einer Gedächtnislücke könnten Sie möglicherweise Dinge tun, die Sie später bereuen, in gefährlichen Situationen landen oder riskieren, von anderen Menschen verletzt zu werden.

Gedächtnislücken entstehen, weil der Alkohol Ihr Gehirn daran hindert, neue Erinnerungen zu bilden. Eine Gedächtnislücke ist eine Warnung, dass Sie zu viel trinken. Zudem ist es ein Frühzeichen dafür, dass der Alkohol Ihr Gehirn schädigt und dass Sie möglicherweise alkoholabhängig sind.

Alkoholvergiftung

Eine Alkoholvergiftung tritt auf, wenn Sie so viel trinken, dass der Alkoholgehalt in Ihrem Körper eine gefährliche Höhe erreicht. Eine Alkoholvergiftung kann Ihre Atmung verlangsamen, zu Bewusstlosigkeit oder einem Anfall führen und tödlich sein. 

Auf der NHS-Webseite finden Sie eine Liste mit Hinweisen darauf, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, möglicherweise eine Alkoholvergiftung hat.

Wenn Sie glauben, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, eine Alkoholvergiftung hat, rufen Sie sofort 999 an.

Welche langfristigen Auswirkungen hat der Konsum von Alkohol?

Alkohol und der Organismus

Bei hohem Alkoholkonsum oder häufigem und längerem Alkoholgenuss sind Sie einem höheren Risiko ausgesetzt für:

  • körperliche Schädigung
  • hohen Blutdruck
  • Herzversagen
  • Schlaganfall
  • Pankreatitis – hier entzündet sich die Bauchspeicheldrüse und wird geschädigt
  • Lebererkrankungen – alkoholbedingte Lebererkrankungen verlaufen in mehreren Phasen. Sie könnten zur dauerhaften Schädigung und Vernarbung der Leber führen.
  • Krebserkrankungen, einschließlich Leber-, Mund-, Kopf- und Hals-, Brust- und Darmkrebs
  • sexuelle Probleme wie Impotenz oder vorzeitige Ejakulation
  • Unfruchtbarkeit
  • Hirnschäden – lesen Sie den Abschnitt über alkoholbedingte Hirnschäden weiter unten in diesem Dokument

Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit wird auch als Alkoholsucht oder Alkoholismus bezeichnet. Abhängig von Alkohol zu sein, wird manchmal auch als „ein Alkoholiker sein" bezeichnet. Einige dieser Begriffe werden von manchen Menschen als stigmatisierend empfunden.

Etwa 1 von 100 Erwachsenen im Vereinigten Königreich ist alkoholabhängig. Wenn Sie alkoholabhängig sind, könnten Sie möglicherweise:

  • ein starkes Verlangen nach Alkohol haben
  • Schwierigkeiten haben, zu kontrollieren, wie viel Sie trinken
  • weiter trinken, auch wenn es sich negativ auf Ihr Leben auswirkt.

Um vom Alkohol abhängig zu sein, müssen Sie nicht unbedingt eine bestimmte Menge Alkohol konsumieren oder ständig trinken.

Bei einigen Menschen, die alkoholabhängig sind, treten zudem körperliche Symptome auf, einschließlich:

  • Entwicklung einer Alkoholtoleranz - Wenn Sie regelmäßig viel Alkohol trinken, wird Ihr Gehirn mit der Zeit immer weniger auf die positiven Wirkungen des Alkohols reagieren. Sie werden mehr oder stärkeren Alkohol trinken müssen, um die gleiche Wirkung zu erzielen wie zuvor. Das bedeutet, Sie haben eine „Toleranz“ gegenüber Alkohol entwickelt.
  • Entzugserscheinungen – Die Abhängigkeit von Alkohol verändert das Gleichgewicht zwischen den Neurotransmittern GABA und Glutamat in Ihrem Gehirn. Das bedeutet, dass Ihr Gehirn überreagiert, wenn Sie Ihren Alkoholkonsum plötzlich einstellen oder reduzieren. Dies kann dazu führen, dass Sie ängstlich, reizbar, zittrig und schweißgeplagt sind. Diese Symptome werden als Entzugserscheinungen bezeichnet.

Alkohol-Entzugs-Syndrom

Das Alkohol-Entzugs-Syndrom tritt auf, wenn jemand aufhört, Alkohol zu trinken, nachdem er lange Zeit viel getrunken hat.

Es beginnt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen nach Beendigung des Alkoholkonsums und hält bis zu drei Tage an.

Bei Menschen mit Alkohol-Entzugs-Syndrom treten einige der folgenden körperlichen Symptome auf:

  • Zittern
  • sich krank fühlen
  • Schlafstörungen
  • Herzrasen
  • hohen Blutdruck
  • Krampfanfälle

Und einige der folgenden psychischen Symptome:

  • Furcht
  • Depressionen
  • Aufregung
  • Halluzinationen (Dinge sehen, fühlen oder hören, die nicht da sind)

Das Alkohol-Entzugs-Syndrom ist ein ernsthafter medizinischer Zustand. Wenn Sie eines der oben genannten Symptome haben, sollten Sie Ihren Hausarzt oder eine andere medizinische Fachkraft um Hilfe bitten.

Wie wird das Alkohol-Entzugs-Syndrom behandelt?

Wie das Alkohol-Entzugs-Syndrom behandelt wird, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Manche Menschen sind auch ohne medizinische Behandlung in der Lage, mit dem Trinken aufzuhören. Andere jedoch benötigen professionelle Behandlung und Unterstützung, wenn ihre Entzugssymptome mittelschwer oder schwer sind.

Das Alkohol-Entzugs-Syndrom kann mit einem Medikament namens Benzodiazepin behandelt werden. Wenn Sie unter einem Alkohol-Entzugs-Syndrom leiden, wird man Ihnen für mehrere Tage oder bis zum Abklingen der Entzugssymptome Benzodiazepin verabreichen.

Ihre Benzodiazepin-Dosis sollte dann langsam reduziert werden, bevor sie ganz abgesetzt wird. Der Grund dafür ist, dass Benzodiazepine süchtig machen, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Manche Menschen müssen zur Behandlung des Alkohol-Entzugs-Syndrom ins Krankenhaus gehen.

Alkoholdelir

Alkoholdelir - Delirium tremens (auch DTs genannt) ist eine ernste und gefährliche Komplikation des Alkoholentzugs. „Delirium“ beschreibt einen Zustand der Orientierungslosigkeit, welcher häufig mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen einhergeht. „Tremens“ beschreibt die Unruhe oder das Zittern, welches auftritt, wenn sich jemand auf Alkoholentzug befindet.

Alkoholdelir ist ein medizinischer Notfall. Es besteht immer das Risiko, dass eine Person mit Alkoholdelir sterben kann. Menschen, die an einem Alkoholdelir leiden, sollten zur sofortigen medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Welche Symptome treten beim Alkoholdelir auf?

Wenn Sie unter einem Alkoholdelir leiden, treten einige der Symptome des Alkohol-Entzugs-Syndroms auf, und:

  • Sie verstehen nicht, was um Sie herum vor sich geht
  • Sie wissen nicht, wo Sie sind, warum Sie dort sind oder wie spät es ist
  • Sie sehen oder hören Dinge, die nicht da sind, z.B. kleine Tiere oder Insekten, Geräusche oder Stimmen
  • Sie haben das Gefühl, dass Sie in Gefahr sind
  • Sie fühlen sich verängstigt oder verhalten sich aggressiv.

Das Alkoholdelir ist sehr gefährlich und kann Folgendes verursachen:

  • Dehydrierung
  • chemische Ungleichgewichte
  • Herzbelastung
  • eine verringerte Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen.

Wie wird ein Alkoholdelir behandelt?

Wenn Sie unter einem Alkoholdelir leiden, ist eine Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich. Hier wird Ihnen eine Behandlung angeboten, um den Schweregrad des Alkoholentzugs zu verringern. In der Regel handelt es sich dabei um ein Benzodiazepin.

Alkoholische Halluzinationen

Bei alkoholischen Halluzinationen hört man Geräusche, Stimmen oder Musik, obwohl man nicht betrunken ist oder nicht plötzlich mit dem Trinken aufgehört hat. Das kann passieren, wenn Sie regelmäßig trinken und vom Alkohol abhängig werden. Dies unterscheidet sich vom Alkoholdelir. Alkoholische Halluzinationen können auch nach dem Absetzen des Alkohols auftreten.

Alkoholbedingte Hirnschäden

Alkoholbedingte Hirnschäden (ARBD) können auftreten, wenn Sie über einen langen Zeitraum hinweg täglich große Mengen Alkohol trinken.

Studien deuten darauf hin, dass bis zu 3 von 10 Alkoholabhängigen unter ARBD leiden könnten.

Die mit ARBD einhergehenden Veränderungen des Gedächtnisses und des Denkens treten mit großer Wahrscheinlichkeit folgendermaßen auf:

  • bei Frauen, welche seit fünf Jahren oder länger mehr als 50 Einheiten Alkohol pro Woche trinken
  • bei Männern, die seit fünf Jahren oder länger mehr als 60 Einheiten Alkohol pro Woche trinken.

Am häufigsten sind Menschen in den 50er Jahren von ARBD betroffen, allerdings können sie in jedem Alter auftreten. Frauen, die viel trinken, neigen früher zu Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen als Männer.

Wie schädigt Alkohol das Gehirn?

Wenn man über einen längeren Zeitraum viel Alkohol trinkt, kann das zu Hirnschäden führen, unter anderem:

  • Schädigung der Nervenzellen – Dies führt zu Gedächtnisproblemen und Verhaltensänderungen.
  • Vitaminmangel – Alkohol erschwert dem Körper die Aufnahme von Vitamin B1 und anderen Nährstoffen. Ohne genügend Vitamin B1 können die Gehirnzellen geschädigt werden. Wenn Sie viel Alkohol trinken, vergessen Sie möglicherweise auch, sich ausgewogen zu ernähren, was zu weiteren Nährstoffmängeln führen kann.
  • Durchblutung des Gehirns - Trinken Sie viel Alkohol, dann steigt für Sie das Risiko von Schlaganfällen, bei denen die Durchblutung des Gehirns geschädigt werden kann.
  • Kopfverletzungen – Trinken Sie viel Alkohol, erleiden Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit Kopfverletzungen. Diese können Ihr Gehirn direkt schädigen.
  • Schädigung des Kleinhirns - Dies ist der Teil des Gehirns, der für das Gleichgewicht und das Gehen verantwortlich ist und der durch Alkoholkonsum erheblich beeinträchtigt werden kann und das Sturzrisiko erhöht.
  • Gehirnschwund – Unsere Gehirne neigen dazu, mit zunehmendem Alter kleiner zu werden, also zu schrumpfen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass ein hoher Alkoholkonsum diesen Schwund verstärken kann.

Wie kann ich feststellen, ob mein Gehirn durch Alkohol geschädigt wird?

Wenn Ihr Gehirn durch Alkohol geschädigt wird, bemerken Sie möglicherweise, dass Sie:

  • reizbar werden
  • Probleme mit der Aufmerksamkeit haben und sich durch Dinge um Sie herum oder Ihre eigenen Gedanken ablenken lassen
  • damit aufhören, sich angemessen um sich selbst zu kümmern
  • sich nicht mehr an ganze Zeitabschnitte oder an das, was Sie getan haben, erinnern können
  • Ihre Hemmungen verlieren und anfangen:
    • unangemessene Dinge zu sagen, z.B. um andere Menschen zu verärgern oder zu bedrohen
    • sich körperlich, emotional oder sexuell missbräuchlich gegenüber anderen Personen zu verhalten.

Diese Veränderungen werden durch die Wirkung des Alkohols auf den vorderen Teil des Gehirns verursacht, der das Verhalten und die sozialen Interaktionen steuert.

Welche Arten von ARBD gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von ARBD, darunter:

  • Wernicke-Enzephalopathie
  • Korsakow-Syndrom
  • Alkoholbedingte Demenz

Wernicke-Enzephalopathie

Die Wernicke-Enzephalopathie tritt auf, wenn Ihr Körper kein Vitamin B1 mehr hat. Wenn Sie an einer Wernicke-Enzephalopathie leiden, können eine oder mehrere der folgenden drei Dinge plötzlich auftreten:

  • Sie werden verwirrt und desorientiert, z.B. wissen Sie nicht, wo Sie sind oder wie spät es ist
  • Sie werden wackelig auf den Beinen sein
  • Ihre Augen bewegen sich schnell von einer Seite zur anderen (sogenannter „Nystagmus“)

Die meisten Menschen (80%) werden von diesen drei Dingen nur Anzeichen von Verwirrung haben.

Die Wernicke-Enzephalopathie ist lebensbedrohlich, kann aber behandelt werden, wenn Sie schnell Hilfe bekommen. Die Behandlung der Wernicke-Enzephalopathie besteht in der Gabe von Vitamin B1-Injektionen. Diese werden in der Regel als „Tropf“ im Krankenhaus oder als Injektion zu Hause verabreicht.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Anzeichen einer Wernicke-Enzephalopathie zeigt, rufen Sie sofort 999 an.

Die Wernicke-Enzephalopathie hält mehrere Tage an. Unglücklicherweise kann sie übersehen oder mit Betrunkenheit verwechselt werden. Bleibt die Wernicke-Enzephalopathie unbehandelt, kann sie zu dauerhaften Gedächtnisstörungen führen. Diese werden als Korsakow-Syndrom bezeichnet.

Korsakow-Syndrom

Das Korsakow-Syndrom entsteht, wenn die Wernicke-Enzephalopathie unbehandelt bleibt. Wenn Sie am Korsakow-Syndrom erkrankt sind, zeigen Sie möglicherweise Anzeichen einer Hirnschädigung, wie beispielsweise:

  • Veränderungen der Persönlichkeit
  • die Unfähigkeit, sich an etwas zu erinnern, was in letzter Zeit geschehen ist. Möglicherweise sind Sie noch in der Lage zu lesen, zu schreiben und sich zu konzentrieren.
  • Schwierigkeiten beim Erlernen neuer Dinge
  • Verlust von Erinnerungen an Dinge, die in der Zeit vor dem Ausbruch der Krankheit passiert sind
  • „Konfabulationen“ – hier versuchen Sie, Lücken in Ihrem Gedächtnis mit falschen Informationen zu füllen. Beispielsweise indem man eine alte Erinnerung an der falschen Stelle einsetzt. Sie werden sich nicht bewusst sein, dass Sie das tun, aber andere Menschen vielleicht schon.

Alkoholbedingte Demenz

Demenz ist ein allgemeiner Begriff für Gedächtnisprobleme und Veränderungen im Denken und in der Persönlichkeit, welche sich mit der Zeit verschlimmern. Demenz tritt vor allem bei älteren Menschen auf.

Alkohol kann Demenz verursachen, weil er die Gehirnzellen schädigt. Die alkoholbedingte Demenz verursacht Probleme mit:

  • Gedächtnis
  • Problemlösung
  • Veränderungen der Persönlichkeit.

Im Gegensatz zu anderen Formen der Demenz verlieren Sie bei einer alkoholbedingten Demenz nicht Ihre Sprachkenntnisse. Dies kann es jedoch anderen Menschen erschweren, zu erkennen, dass Sie eine alkoholbedingte Demenz entwickelt haben. Die Symptome einer alkoholbedingten Demenz können fälschlicherweise für Betrunkenheit gehalten werden. Zum Beispiel, wenn Sie weniger motiviert zu sein scheinen oder sich unangemessen verhalten.

Die meisten Arten von Demenz verschlimmern sich mit der Zeit. Wenn jedoch jemand mit alkoholbedingter Demenz aufhört zu trinken, können sich seine Probleme möglicherweise nicht mehr verschlimmern, sondern sogar verbessern.

Kann ich von alkoholbedingten Hirnschäden genesen?

Wenn Sie eine leichte ARBD haben, verbessern sich Ihr Gedächtnis und andere Denkfähigkeiten oft deutlich, nachdem Sie mit dem Trinken aufgehört haben.

Wenn Sie eine schwerere ARBD haben, insbesondere das Korsakow-Syndrom, kann sich dies im Laufe von zwei oder drei Jahren verbessern, nachdem Sie mit dem Trinken aufgehört haben. Einige Menschen werden jedoch schwerwiegende Probleme haben und Langzeitpflege benötigen.

Bei Menschen mit ARBD, die mit dem Trinken aufhören, wird geschätzt, dass:

  • Einer von Vier wird sich vollständig erholen
  • Zwei von Vier werden sich einigermaßen erholen, aber mit einigen Problemen zurückbleiben
  • Einer von Vier wird weiterhin ernsthafte Probleme haben.

Je älter jemand ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich erholt.

Wenn Sie unter ARBD leiden und dadurch Ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt ist, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Leistungen oder andere Formen der Unterstützung. Weitere Informationen über Leistungen, finanzielle Unterstützung und Schuldenberatung finden Sie auf unserer Webseite.

Wie kann ich Unterstützung erhalten, um mit dem Trinken aufzuhören?

Wenn Sie befürchten, dass Sie zu viel trinken, und Unterstützung brauchen, um mit dem Trinken aufzuhören oder sicher zu trinken, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Sie sollten Sie fragen:

  • wie viel Sie trinken
  • wie häufig Sie trinken
  • Ihre Vorgeschichte mit Alkohol
  • ob Sie unter anderen substanzbezogenen Störungen leiden
  • ob Sie unter anderen psychischen oder physischen Gesundheitsproblemen leiden.

Dies wird ihnen helfen zu verstehen, welche Art von Unterstützung Sie möglicherweise benötigen.

Sie können sich auch ohne Überweisung durch den Hausarzt an einen örtlichen Alkoholberatungsdienst wenden. Sie können die Frank-Webseite nutzen, um Dienste in Ihrer Nähe zu finden.

Selbsthilfe

Einige Menschen können ohne professionelle Hilfe die Trinkmenge reduzieren oder mit dem Trinken aufhören.

Es gibt inzwischen einige hervorragende Online-Materialien, die Ihnen helfen können, herauszufinden, welche Art von Unterstützung für Sie am besten geeignet ist. Ihr Hausarzt kann Ihnen auch Auskunft über örtliche Organisationen oder Selbsthilfegruppen geben, die Sie dabei unterstützen können, mit dem Trinken aufzuhören oder Ihren Alkoholkonsum zu reduzieren.

Sollten Sie alkoholabhängig sein und Schwierigkeiten haben, aus eigener Kraft mit dem Trinken aufzuhören, wird Ihnen möglicherweise weitere Unterstützung angeboten. Zum Beispiel die Überweisung an eine kommunale Suchtberatungsstelle.

Psychologische Therapien

Möglicherweise wird Ihnen eine der folgenden psychologischen Therapien angeboten:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
  • Sozialverhalten und Netzwerktherapie
  • eine andere Verhaltenstherapie.

Diese werden Ihnen helfen zu verstehen, warum Sie trinken und wie sich das Trinken auf Ihr Verhalten und Ihr soziales Leben auswirkt.

Medikamente

Medizinisch unterstützter Entzug

Wenn Sie ernsthaft alkoholabhängig sind, benötigen Sie möglicherweise Unterstützung, um sicher mit dem Trinken aufzuhören. Die Alkoholberatungsstellen sollten Sie untersuchen, um herauszufinden, ob Sie zu Hause mit dem Trinken aufhören können oder ob Sie sich in ein spezialisiertes Alkoholbehandlungszentrum begeben sollten.

Medikamente zur Vorbeugung von Rückfällen

Zu den Medikamenten, die Ihnen helfen können, nicht wieder mit dem Trinken anzufangen, gehören:

  • Acamprosat – Dies ist ein Arzneimittel, das helfen kann, das Verlangen nach Alkohol zu verringern. Sie können Acamprosat erhalten, sobald Sie mit dem Trinken aufgehört haben, und können es bis zu 6 Monate lang einnehmen.
  • Naltrexon – Dies ist ein Arzneimittel, das verwendet wird, um die Wirkung von Alkohol zu stoppen, Menschen vom Trinken abzuhalten. Möglicherweise können Sie diese bis zu 6 Monate oder länger einnehmen.
  • Disulfiram – Dies wird Ihnen möglicherweise angeboten, wenn Sie die Einnahme von Acamprosat und Naltrexon versucht haben und diese nicht gewirkt haben, oder wenn Sie diese anderen Arzneimittel aus irgendeinem Grund nicht einnehmen können.

Resozialisierung zu Hause

Möglicherweise wird Ihnen ein Platz in einer Resozialisierungseinrichtung angeboten, wenn Sie zusätzlich unter folgenden Beschwerden leiden:

  • körperliche Gesundheitsprobleme
  • psychische Gesundheitsprobleme
  • soziale Probleme, wie beispielsweise mit Ihrer Wohnung oder Ihren Finanzen.

Dies sollte für eine Dauer von höchstens drei Monaten geschehen. Ob Ihnen eine Resozialisierung in einem Heim angeboten wird, hängt auch davon ab, ob diese Dienste in Ihrer Region verfügbar sind.

Ist es gefährlich, plötzlich mit dem Trinken aufzuhören?

Wenn sich der Alkoholkonsum auf Ihre körperliche oder geistige Gesundheit auswirkt, ist es möglicherweise sinnvoll, den Alkoholkonsum schnell zu reduzieren oder ganz einzustellen. Dies kann jedoch sehr gefährlich sein, wenn Sie täglich große Mengen trinken oder seit langem getrunken haben.

Ein plötzlicher Stopp des Alkoholkonsums kann dazu führen, dass Sie:

  • unter Alkohol-Entzugserscheinungen leiden
  • epileptische Anfälle erleiden – diese treten in der Regel in den ersten 48 Stunden auf, nachdem Sie mit dem Trinken aufgehört haben. Sie treten in der Regel auf, nachdem die Entzugserscheinungen bereits eingetreten sind.
  • die Komplikationen eines schweren Alkoholentzugs entwickeln. z.B. DTs, Wernicke-Enzephalopathie oder Korsakow-Syndrom.

Es ist wichtig, dass Sie Ihren Alkoholkonsum langsam reduzieren. Am sichersten ist es zudem, wenn Sie sich dabei helfen lassen, insbesondere dann, wenn Sie über längere Zeit viel getrunken haben.

Wie kann ich jemandem helfen, der alkoholabhängig ist?

Alkohol macht süchtig und es kann schwierig sein, ihn aufzugeben. Wenn Sie jemanden kennen, der alkoholabhängig ist, und versuchen, ihn zu unterstützen, sollten Sie die folgenden Schritte in Betracht ziehen:

  • Mehr Informationen – Das Wissen darüber, was Alkoholabhängigkeit bedeutet und wie sie funktioniert, kann Ihnen helfen, die Ihnen bekannte Person und das, was Sie beide durchmachen, besser zu verstehen.
  • Erwartungen formulieren - Es ist durchaus üblich, dass jemand für eine lange Zeit mit dem Trinken aufhört, dann aber wieder damit anfängt. Obwohl sich dies wie ein Rückschritt anfühlen kann, denken Sie daran, dass dies nicht bedeutet, dass sie oder Sie „versagt“ haben. Allerdings bedeutet das nicht, dass sie in Zukunft nicht wieder aufhören können.
  • Bedenken Sie, was Sie tun können und was nicht – Die Ihnen bekannte Person muss auf eigenen Wunsch aufhören zu trinken oder ihren Alkoholkonsum zu reduzieren und Sie haben lediglich begrenzte Möglichkeiten, ihr bei dieser Entscheidung zu helfen. Es kann schwierig sein, wenn man weiß, dass jemand sich selbst oder anderen durch seinen Alkoholkonsum schadet. Suchen Sie sich jemanden, mit dem Sie vertraulich über Ihre Gefühle sprechen können.
  • Nehmen Sie Unterstützung für sich selbst in Anspruch - Wenn Sie jemanden kennen, der alkoholabhängig ist, kann Ihr Hausarzt Sie mit örtlichen Beratungsstellen in Verbindung setzen. Einige Organisationen oder Gruppen sind speziell auf die Unterstützung von Familien und Freunden ausgerichtet.
  • Sorgen Sie für Ihre Sicherheit – Wenn der Alkoholkonsum einer anderen Person Sie oder jemanden, den Sie kennen, in Gefahr bringt, sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens. Rufen Sie 999 an, wenn Sie sich in unmittelbarer Gefahr befinden.

Weitere Informationen und Unterstützung

Informationen zum Thema Alkohol

Alkoholberatung, NHS - Informationen über Alkohol, Berechnung von Einheiten, Kalorien und Tipps zur Reduzierung des Alkoholkonsums.

Dienste zur Unterstützung bei Alkoholproblemen
Nutzen Sie die folgenden Webseiten, um Dienste zur Unterstützung bei Alkoholproblemen in Ihrem Wohnort zu finden:

Alcohol Change UK - Alcohol Change UK ist eine führende Wohltätigkeitsorganisation im Vereinigten Königreich, hervorgegangen aus der Fusion von Alcohol Concern und Alcohol Research UK. Sie informieren über Alkohol und den Umgang mit dem eigenen Alkoholkonsum.

Informationen zur Alkoholabhängigkeit

Alkoholmissbrauchsstörungen: Diagnose, Bewertung und Bewältigung von schädlichem Alkoholkonsum (riskantem Alkoholkonsum) und Alkoholabhängigkeit, NICE - Diese Informationen des National Institute for Health and Care Excellence richten sich an die Öffentlichkeit, damit Menschen, die alkoholabhängig sind, verstehen können, auf welche Versorgung sie Anspruch haben.

SMART Recovery - SMART Recovery ist eine Wohltätigkeitsorganisation, deren landesweit angebotenes Netz von Treffen zur gegenseitigen Hilfe und Online-Schulungsprogrammen Menschen dabei helfen soll, von ihrem Suchtverhalten loszukommen.

Anonyme Alkoholiker (AA) - Die AA sind eine Selbsthilfegruppe, deren Ziel es ist, Menschen bei der Genesung von der Alkoholabhängigkeit zu unterstützen. Sie bieten Treffen im gesamten Vereinigten Königreich und im Ausland an.

With You - With You, ehemals Addaction, ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die Menschen mit Alkoholmissbrauch- oder Drogenkonsumstörungen unterstützt. Sie bieten Informationen, Dienstleistungen in England und Schottland und einen Online-Support-Service an.

Informationen für Freunde, Familie und Betreuer

Informationen zur ARBD

Informationen über häusliche Gewalt

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, von häuslicher Gewalt infolge von Alkoholkonsum betroffen sind oder wenn Sie glauben, dass Ihr Alkoholkonsum Sie zu missbräuchlichen Verhaltensweisen verleitet, finden Sie hier einige nützliche Informationen:

  • Häusliche Gewalt: Wie man Hilfe bekommt, Gov.uk – Diese Webseite bietet nützliche Ressourcen für Menschen, welche im Vereinigten Königreich von häuslicher Gewalt betroffen sind.
  • Respect Telefondienst – Respect ist eine Wohltätigkeitsorganisation für Menschen, die glauben, dass sie möglicherweise an missbräuchlichen Verhaltensweisen beteiligt sind und Hilfe suchen.
  • Meldung von Kindesmissbrauch, NSPCC – Wenn Sie sich Sorgen darüber machen, dass ein Kind missbraucht oder vernachlässigt wird, kann die NSPCC Ihnen mit Rat zur Seite stehen.

Leitfaden zu Alkoholeinheiten

Bier, Apfelwein und Alkopops

  Alkoholgehalt (ABV) Halbes Pint Pint Flasche/Dose (330ml) Flasche/Dose (500ml)
Mildes Bier, Lagerbier oder Apfelwein 3-4% 1 Einheit 2 Einheiten 1,5 Einheiten 2 Einheiten
Normales Bier, Lagerbier oder Apfelwein 4-5% 1,5 Einheiten 3 Einheiten 1,7 Einheiten 2,5 Einheiten
Starkbier, Lagerbier oder Apfelwein 7,5-9% 2,5 Einheiten 5 Einheiten 3 Einheiten 4,5 Einheiten
Alkopops 5% - - 1,7 Einheiten -

 

Wein und Spirituosen

  Alkoholgehalt (ABV) Einfach (25ml) Doppelt (50ml) Kleines Weinglas (125ml) Großes Weinglas (250ml) Flasche (750ml)
Weine 12-14% -  
-
1,5 bis 1,8 Einheiten 3 bis 3,5 Einheiten 9 bis 10,5 Einheiten
Likörweine (Sherry, Martini, Portwein) 15-20% - 1 Einheit - - 14 Einheiten
Spirituosen (Whiskey, Wodka, Gin) 40% 1 Einheit 2 Einheiten - - 30 Einheiten

 

Alkohol-Tracker

Der Großteil von uns unterschätzt die Menge, die wir trinken. Führen Sie ein Tagebuch darüber, wie viel Sie im Laufe einer Woche trinken, um zu überprüfen, was tatsächlich passiert.

So können Sie sich ein genaueres Bild davon machen, wie viel Sie trinken. Es kann auch dazu beitragen, riskante Situationen aufzuzeigen - Zeiten, Orte und Menschen, welche Sie dazu verleiten, mehr zu trinken.

Tag Wie viel? Wann? Wo? Mit wem? Einheiten Gesamt
Montag            
Dienstag            
Mittwoch            
Donnerstag            
Freitag            
Samstag            
Sonntag            
Gesamtsumme für die Woche            

Impressum

Diese Publikation wurde durch das Royal College of Psychiatrists' Public Engagement Editorial Board (PEEB) erstellt. Sie spiegelt die besten zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes verfügbaren Erkenntnisse wider.

Sachverständige Verfassende: Dr. Jim Bolton, Dr. Tony Rao, Professor Wendy Burn und Professor Julia Sinclair

Besonderer Dank an Frau Diane Goslar, eine Nutzerin des Dienstes, welche die Entwicklung dieser Materialien unterstützt hat.

Umfassende Referenzen sind auf Anfrage erhältlich.

This translation was produced by CLEAR Global (Mar 2025)

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